Dirk Neubauer
„Demokratieprojekt Deutschland – Warum wir alles anders machen müssen!“
Es liegen Welten zwischen Berufspolitik und dem Rest der Welt – Wie kommen wir wieder zusammen? Ein Lese- und Diskussionsabend mit Dirk Neubauer, parteiloser Landrat a.D. und seinem aktuellen Buch „Rettet die Demokratie“.
Er, 53, geboren in Halle, ist zweifelsohne einer der bundesweit bekanntesten Lokalpolitiker und eine gewichtige Stimme für den Osten. Seit zwölf Jahren streitet er für die Demokratie in Sachsen. Erst als Bürgermeister der Kleinstadt Augustusburg und zuletzt als einziger parteiloser Landrat im ansonsten CDU-geprägten, von der AfD unterwanderten ländlichen Raum. Das „wir hier unten“ und „die da oben“ ist etwas, was er nicht akzeptieren möchte. Ebensowenig wie die Verrohung der gesellschaftlichen Debatte.
Die Sonderstellung des Ostens als eine Art Reservat im bundesdeutschen Politikbetrieb hält er für überholt. Das noch immer weit verbreitete Klagen über das vermeintliche Abgehängtsein ist für ihn ebenso überflüssig und falsch, wie die stetigen Belehrungen, die der Westen noch immer beinahe täglich für den Osten bereithält. Er kämpft für Bürgerbeteiligung, gegen Hass, Hetze und FakeNews und für eine lösungsorientierte und ehrliche Politik. „Wir sind das Problem“, hieß sein erstes Buch, in dem er auch die Bürgerinnen und Bürger in die Verantwortung nimmt. Mit „Rettet die Demokratie“, dem zweiten Buch schaffte er es in die Bestsellerlisten.
Nun wurde er selber Ziel radikaler Kampagnen und Attacken und zog sich aus der Politik zurück. Auch, weil „das Schweigen der Mehrheit“ aus seiner Sicht inzwischen unerträglich geworden ist. „Wir dürfen Lokalpolitiker nicht zum Freiwild erklären“. Doch der Rückzug ist nicht das Ende. Denn nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen ist klar: So kann es nicht weitergehen. So darf es nicht weitergehen. Mit seinem Projekt denkwerkOst, einem gemeinnützigen ThinkTank für neue lokale Politik, will er eine Bewegung begründen, die sich in die aktuelle Politik einmischt. „Wir müssen uns den wirklichen Problemen stellen. Wir brauchen die Energiewende. Wir brauchen Migration und wir müssen offen bleiben für Veränderungen“, sagt er. „Wir müssen die Kraft haben, gute Wege gemeinsam zu finden. Das geht nur, wenn Bürger sich einmischen und organisieren.“
Beginn: 18:00 Uhr
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Auf Grund der begrenzten Kapazität erfolgt die Anmeldung über Eventbrite: